HISTORIE
Luftwaffe 1941 „Alaska“
Das Reichsluftfahrtministerium „RLM“ gab im Sommer 1940 mehrere Flieger-Winterkombinationen, bestehend aus Schaffelljacke und Schaffellhose in Auftrag. Zu diesem Zeitpunkt war das Unternehmen Barbarossa, der Überfall auf Russland, bereits beschlossene Sache. Da die Fertigungskapazitäten in Deutschland weitgehend ausgeschöpft waren, wurden die Aufträge für Winterbekleidung mit Schaffell an befreundete Staaten, wie Bulgarien, Tschechien oder Rumänien vergeben. Hier wurden die Zweiteiler, bestehend aus Schaffelljacken und Hosen, in großer Stückzahl für die Luftwaffe produziert. Insbesondere die „Loutre AG“ mit Sitz in Sofia/ Bulgarien ist hier erwähnenswert.
Zum Kriegswinter 1941 standen jetzt ausreichend Winter-Fellkombinationen für die Piloten der Luftwaffe zur Verfügung. Insbesondere Jagdfliegereinheiten wurden mit der bevorzugten weißen „Alaska“-Jacke und -Hose aus Schaffell ausgestattet. Die Jacke aus Schaffell, welche in einer außen naturbelassenen Gerbung produziert wurde, war Ihrer Zeit ein gutes Stück voraus. Moderne Reißverschlüsse zum Öffnen und Schließen der Jacke sowie Reißverschlüssen an den Ärmeln mit eingebautem Windschutz aus Baumwolle mit Druckknöpfen schufen ein Design, welches sich in den harten russischen Wintermonaten behaupten konnte. Besonders auffällig ist der Langhaarkragen der „Alaska“, welcher immer in dunklem Schaffell gehalten war.
An Reißverschlüssen wurden in der Regel Riri, Rapid oder Zipp und bei den Druckknöpfen Stocko und Prym verbaut. Die Bomber und Stuka Verbände wurden mehrheitlich mit Stoff-Schaffellkombinationen in dunkelblauem oder grauem Baumwoll- und Leinenstoff ausgestattet. Die Innenseite der Kombis bestand aus Schaffell. Die Produktion dieser Kleidungsstücke wurde bis 1945 aufrechterhalten. In einigen osteuropäischen Ländern wurde die Produktion der farbigen Felljackenvarianten bis in die 1950er Jahre hinein weitergeführt. Anfangs noch mit Reißverschlüssen und Druckknöpfen aus Deutschland, später dann mit den dortigen, landeseigenen Produkten.
Da die sehr warmen Alaska Jacken gerade in den ersten harten Nachkriegswintern aufgetragen wurden, sind heute nur noch wenige wirklich sehr gut erhaltene Originale vorhanden, für die horrende Preise bezahlt werden.