„Luftwaffe 1943“ Historie
Die Deutsche Luftwaffe stellte Ihren Piloten eine Vielzahl von funktionalen, zuweilen sehr innovativen Kleidungsstücken zur Verfügung. Dennoch fehlte es an einer Glatt Lederjacke die bei den Piloten äußerst beliebt war. Mit dem Einmarsch in Frankreich wurde man der Französischen Luftwaffe habhaft. Deren Piloten trugen eine äußerst attraktive kurzgeschnittene Fliegerjacke, welche aus Ziegenleder und Rindsleder hergestellt wurde. Diese Jacke hatte ihren Ursprung als Motorrad Jacke. Sie ist ein klassisches Design der 1940‘ Jahre. Bekannt als „Blouson Cycliste“.
Interessanter weise war diese Jacke nicht nur bei der deutschen Luftwaffenpiloten sehr begehrt sondern auch bei der französischen „Résistance“. Die relativ kurze Jacke verfügt über zwei Brust Taschen mit Reißverschluss sowie zwei Taschen oberhalb des Bundes. Charakteristisches Merkmal ist eine künstlerisch gestaltete Metall Schnalle unterhalb des Reißverschlusses. Ausnahmslos alle Jacken wurden von den Deutschen Piloten „privat“ beschafft. Sie war so beliebt das sich fast jeder Pilot der in Frankreich stationiert war solch eine Jacke hat schneidern lassen. Jacken aus französischer Produktion lassen sich an den Herstellern der verwendeten Reißverschlüssen z.B. der Firma „ECLAIR“ sowie am Innenfutter der Jacke (meistens Wolle und Armfutter aus Baumwolle) bestimmen. Jacken aus deutscher Produktion haben Reißverschlüsse der Marken: „Zipp“, „Rapid“ sowie „Riri“ und Druckknöpfe der Firma „Stocko“ und „PRYM“ und Innenfutter aus Satin oder Baumwolle. Der Schnitt und das Design der Jacke war über Jahre hinaus immer der gleiche. Dennoch finden sich Variationen in der Taschenform, Winkel der Brusttaschen sowie der Metall Schnallen Verzierung und Form. Teilweise wurden Druckknöpfe verwendet, dann wieder auch Lederknöpfe oder Horn Knöpfe. Es gab eine Vielzahl von verschiedenen Variationen die meistens aber der Materialverfügbarkeit geschuldet waren. Ab 1942 wurden die Lederjacken auch in Deutschland gefertigt. Erst mit der Einführung der sog. „Reichsverteidigung Jacke“ ab 1944 gab es für die Luftwaffen Piloten eine standardisierte einheitliche Glattleder Fliegerjacke mit Webpelzkragen und eingebauter Heizung samt Anschlüssen für das Bord Netz, zu der es auch eine passende Lederhose, die sog. „Kanalhose“ gab mit der die fliegenden Einheiten ausgestattet wurden. Dennoch finden sich an beiden Lederjacken Parallelen. Beide Jacken wurden in Ziegen und Rindsleder gefertigt und beide Jacken waren in einem mittel und dunkelbraunen Farbton gegerbt.
Die „Luftwaffe 1943“ ist die Kopie des „Blouson Cycliste“ den Josef „Pips“ Priller ab 1943 getragen hat. Die markanten Details dieser Glattlederjacke sind die Lederknöpfe am Ärmel sowie an den Fronttaschen. Desweiteren wird diese Jacke nicht mit einer Metallschließe, sondern ebenfalls mit einem Lederknopf geschlossen.
Josef Priller flog im Jagdgeschwader JG26 „Schlageter“ dessen Kommodore er infolge wurde. International bekannt wurde Priller sicherlich als er mit seinem (Kaczmarek) Flügelmann Heinz Wodarczyk am 6 Juni 1944 dem D Day „Der Alliierten Landung in der Normandie“ den einzigen dokumentierten Angriff der gesamten Luftwaffe an den Invasionsstränden flog.
Priller flog die meisten seiner Einsätze auf der Focke Wulf 190 diverser Baureihen und erreichte 101 bestätigte Abschüsse bei mehr als 1300 Einsätzen und überlebte den Zweiten Weltkrieg - „was zweifelsohne sein größter Erfolg sein dürfte, denn er flog während des gesamten Krieges“ - Priller starb mit nur 45 Jahren als Zivilist im May 1961. Die Bundesluftwaffe flog über sein Grab als er mit militärischen Ehren bestattet wurde.