Luftwaffe 1942

Historie 

 

Die deutsche Luftwaffe stellte Ihren Piloten eine Vielzahl von funktionalen, zuweilen sehr innovativen Kleidungsstücken zur Verfügung. Dennoch fehlte es an einer Fliegerjacke aus Glattleder, wie sie bei Piloten anderer Luftstreitkräfte als Statussymbol beliebt war. Mit dem Einmarsch in Frankreich wurde man der französischen Luftwaffe habhaft. Deren Piloten trugen eine äußerst attraktive, kurzgeschnittene Fliegerjacke, welche sowohl in Ziegen- als auch in Rindsleder hergestellt wurde. Diese Jacke hatte ihren Ursprung als Motorradjacke im klassischen Design der 1940‘ Jahre, bekannt als „Blouson Cycliste“

Interessanterweise war diese Jacke nicht nur bei den deutschen Luftwaffenpiloten sehr begehrt, sondern auch bei der französischen „Résistance“.

III.JG 54 FF der 11lowres

Eine Gruppe junger deutscher Jagdflieger der III.JG54 am Flugplatz Varrelbusch, die mit FW190 D9 bei der "Reichsverteidigung" im Sept. 1944, sämtlich mit dem sog. "Blouson Cycliste" aus deutscher Produktion ausgerüstet wurden.

 

Die relativ kurze Jacke verfügt über zwei Brusttaschen mit Reißverschluss sowie zwei Taschen oberhalb des Bundes. Charakteristisches Merkmal ist eine künstlerisch gestaltete Metallschnalle unterhalb des Reißverschlusses. Ausnahmslos alle Jacken wurden von den deutschen Piloten „privat“ beschafft. Sie war so beliebt, dass sich fast jeder Pilot, der in Frankreich stationiert war, solch eine Jacke hat schneidern lassen.

Jacken aus französischer Produktion lassen sich anhand der Hersteller der verwendeten Reißverschlüsse, z.B. der Firma „ECLAIR“ sowie am Innenfutter der Jacke (meistens Wolle und Ärmelfutter aus Baumwolle) bestimmen.

Jacken aus deutscher Produktion haben Reißverschlüsse der Marken: „Zipp“, „Rapid“ sowie „Riri“ und Druckknöpfe der Firma „Stocko“ und „PRYM“ und Innenfutter aus Satin oder Baumwolle.

Pips Priller Kurt Tank Wevelgem Belgien 1942 

Eine seltene Farbaufnahme von "Pips" Priller Geschwaderkommandant JG26 auf dem Flugplatz Wevelghem Belgien 1942. Priller trägt hier einen "Blouson Cycliste" aus französischer Produktion.

Der Schnitt und das Design der Jacke blieb über Jahre hinaus gleich. Dennoch finden sich Variationen bei der Taschenform, dem Winkel der Brusttaschen sowie bei der Verzierung und Form der Metallschnallen. Teilweise wurden Druckknöpfe verwendet, dann wieder auch Lederknöpfe oder Hornknöpfe.

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(Quelle Sammlung René Scheer)

Die Variationen waren meistens der Materialverfügbarkeit geschuldet. Ab 1942 wurden die Lederjacken auch in Deutschland gefertigt. Erst mit der Einführung der sog. „Reichsverteidigung Jacke“ ab 1944 gab es für die Piloten der Luftwaffe eine einheitliche und standardisierte Glattleder-Fliegerjacke mit Webpelzkragen und eingebauter Heizung samt Anschlüssen für das Bordnetz. Hierzu gab es auch eine passende Lederhose, die sog. „Kanalhose“, mit der die fliegenden Einheiten ausgestattet wurden. Dennoch finden sich an beiden Lederjacken Parallelen. Beide Jacken wurden in Ziegen- und in Rindsleder gefertigt und beide Jacken waren in einem mittel- oder dunkelbraunen Farbton gegerbt.

 

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